Franco Fortini

Franco Fortini, geboren als Franco Lattes am 10.9.1917 in Florenz. Der Vater, Dino Lattes, Rechtsanwalt, entstammte einer jüdischen Familie aus Livorno, die Mutter, Emma Fortini del Giglio, war Katholikin. 1935 Abitur am Dante-Gymnasium Florenz und Immatrikulation an der juristischen Fakultät der dortigen Universität. Neben dem Studium schrieb er literarische Texte für verschiedene Florentiner Zeitschriften. 1939 Konversion zur Waldenser Kirche, Abschluß des Jura-Studiums und Mitarbeit an der Zeitschrift “La Riforma Letteraria”. Aufgrund der Rassengesetze mußte Fortini seine Anstellung als Hilfslehrer an einer technischen Oberschule in Civitanova Marche aufgeben; daraufhin gab er Privatunterricht. 1940 zweiter Studienabschluß an der Universität Florenz im Fach Kunstgeschichte mit einer Arbeit über den manieristischen Maler Rosso Fiorentino. Unter dem Druck wachsender politischer Schwierigkeiten nahm er 1941 den Geburtsnamen der Mutter, Fortini, an. 1941–1943 wurde er zur Infanterie eingezogen; nach dem Waffenstillstand vom 8.9.1943 setzte er sich in die Schweiz (Zürich) ab, wo er bis Kriegsende blieb. 1944 Mitglied der Sozialistischen Partei Italiens, aus der er 1957 nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Ungarn wieder austrat. Nach seiner Rückkehr nach Italien Wohnsitz in Mailand, wo er 1945–1947 Mitarbeiter der wegweisenden Zeitschrift “Il Politecnico” wurde. 1946 heiratete er die Züricherin Ruth Leiser. 1948–1953 Arbeit in der ...